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Murata Europe im Blickpunkt

Toshio Nakamoto trat vor mehr als 25 Jahren in den Vertriebs- und Marketingbereich von Murata ein und stieg innerhalb des Unternehmens rasch in immer höhere Positionen auf. In seiner mehr als neunjährigen Tätigkeit in den USA, wo er als General Manager North America tätig war, eröffnete er die neue Murata-Niederlassung an der Westküste.

Murata Europe im Blickpunkt
Die Zentrale von Murata Europe in Hoofddorp (Niederlande).

Anschließend wechselte er nach Europa, um sich um die europäischen Aktivitäten von Murata zu kümmern – zunächst als Vice President und ab Juli 2020 als President. Wir sprachen mit Herrn Nakamoto darüber, wie Murata mit den Herausforderungen des vergangenen Jahres fertig wurde, welche Rolle die Unternehmenskultur als Anreiz für Innovationen spielt und welche Visionen er für die Zukunft hegt.

Sie sind inzwischen seit über einem Jahr President von Murata Europe und haben diese Position also während des weltweiten Lockdowns übernommen. Vor welche besonderen Herausforderungen sah sich das Unternehmen durch die Pandemie gestellt?
Für jeden, ganz unabhängig von der Branche, dürfte es eine große Herausforderung gewesen sein, dass man auf keine Erfahrungen zurückgreifen konnte. Niemand konnte sagen, was die beste Vorgehensweise sein würde, denn so etwas hatten wir einfach noch nie erlebt. Wir waren somit darauf angewiesen, nach der Trial-and-Error-Methode vorzugehen. Teamwork hat sich in dieser Zeit als unsere größte Stärke herausgestellt, denn wir arbeiten mit funktionsübergreifenden Teams und sind daher bei der Erledigung einer Aufgabe nicht auf eine bestimmte Person angewiesen. Gleichzeitig war dies eine der größten Herausforderungen, da Kreativität und Gedankenaustausch einen so hohen Stellenwert haben. Schließlich entstehen die besten Ideen nicht selten in spontanen Gesprächen mit Kollegen, sei es während der Kaffeepause oder wenn man sich auf dem Gang begegnet. Die Pandemie aber hat genau diese Freiheit eingeschränkt, und es ist nicht leicht, solche Momente virtuell entstehen zu lassen.

Welche Märkte treiben die Innovation bei Murata zur Zeit an?
Unsere Produkte finden sich überall, aber die zwei wichtigsten Schwerpunkte sind die Bereiche Kommunikation und Mobilität. Zum Beispiel birgt die 5G-Technik ein exponentiell wachsendes Potential, und sie wird die Welt mit ihren hohen Übertragungsraten und ihrer geringen Latenz verändern. Tatsächlich kann sie sämtliche Lebensbereiche transformieren – vom Gesundheitswesen bis zu unseren Städten, Wohnungen und Büros. Zur neuen Realität wird auch die fortschrittliche Mobilität mit autonomen und vernetzten Fahrzeugen gehören. Für uns ist es höchst reizvoll, dass unsere Innovationen auch künftig in beiden Bereichen ihren Beitrag leisten kann können.


Murata Europe im Blickpunkt
Kleidung und Gesichtsmasken aus PIECLEX, dem weltweit ersten piezoelektrischen, antimikrobiellen und CO2-neutralen Gewebe.

Die Pandemie hat die Agenden des letzten Jahres ganz klar bestimmt, aber hat sie auch neue Produkt-Innovationen bei Murata angestoßen?
Auf einigen Gebieten hat sie zweifellos die Notwendigkeit von Innovationen deutlich gemacht. So zeichnete es sich im vergangenen Jahr klar ab, dass Gesichtsmasken eine wichtige Rolle spielen würden, um Menschen vor dem Virus zu schützen. Allerdings konnte der Schutz, den diese Masken boten, durchaus stark variieren. Um diesem Problem zu begegnen, taten wir uns mit unserem Partnerunternehmen Teijin Frontier zusammen, um eine neue Art von Gewebe zu entwickeln, das besseren Schutz bietet und außerdem nachhaltiger ist.

PIECLEX ist das erste piezoelektrische, antimikrobielle und CO2-neutrale Gewebe der Welt. Seine eingebauten Fähigkeiten eliminieren aktiv Bakterien und Mikroben von der Oberfläche, sodass sich das Material ideal für Anwendungen wie etwa Masken eignet, bei denen Hygiene oberstes Gebot ist. Nicht zuletzt reduziert dieses Material die Umweltauswirkungen von Einwegmasken, denn es besteht aus pflanzenbasierter Polymilchsäure (Polylactic, PLA), die sich auf umweltfreundliche Weise herstellen lässt und vollständig biologisch abbaubar ist.

Auch unsere Ozonizer und Ionizer Produkte haben während der Pandemie neue Anwendungsmöglichkeiten gefunden. Erst kürzlich kamen sie in einer Studie zum Einsatz, in der erforscht wurde, inwieweit Ozongas die Infektiosität des Corona-Virus verringern kann. In der Tat kann Ozon dank seiner oxidierenden Eigenschaften viele Viren deaktivieren, sodass es sich ideal eignet, Viren aus Hochrisiko-Bereichen zu beseitigen. Wenn man Ozonizer strategisch in öffentlichen Bereichen wie etwa Krankenhäusern, Restaurants und Einkaufszentren platziert, können sie für eine geringe Ozonkonzentration sorgen, um das über die Luft übertragene Virus zu bekämpfen und das Ansteckungsrisiko für die Menschen dadurch zu mindern. Techniken dieser Art können somit künftig eine entscheidende Rolle dafür spielen, die Ausbreitung von Viren zu kontrollieren.

Worin sehen sie künftig die größten Chancen und Gefahren für die Elektronikindustrie?
Viele Chancen und Risiken hängen miteinander zusammen. So macht die Elektronikindustrie eine Revolution durch, und zwar hauptsächlich in Sachen Mobilität, 5G und in zehn Jahren vielleicht auch 6G. Wir erleben einen Wandel, wie er nur einmal pro Jahrhundert vorkommt, und genau hierin steckt ein enormes Potenzial für viele Disziplinen. Ein Beispiel ist das Gesundheitswesen bei der Versorgung von Menschen in entlegenen Regionen. Momentan muss man sich zur Behandlung noch in ein Krankenhaus begeben.

Wenn es aber gelingt, lebenswichtige Daten zwischen verschiedenen Orten zu übertragen, könnten Gesundheits-Dienstleistungen vermehrt direkt bei den Patienten zu Hause erbracht werden. So aufregend diese wegweisenden Techniken auch sind, bringen sie doch auch Risiken mit, wenn sie die Rahmenbedingungen plötzlich verändern. Es ist schwierig vorherzusagen, was in fünf Jahren sein wird. Noch vor zehn Jahren hätte sich niemand ausgemalt, wie die Smartphones unsere Welt verändern würden, aber inzwischen werden sie sogar von Kindern benutzt.


Murata Europe im Blickpunkt
Toshio Nakamoto, President von Murata Europe.

Welche Ziele verfolgt Murata für die Zukunft?
Wir wollen der führende Innovator in der Elektronik werden und die Menschheit mit unserer Technologie voranbringen. Dies ist unsere ultimative Zielsetzung.

Als ich zum President berufen wurde, skizzierte ich meine Vorstellungen davon, was für ein Unternehmen wir werden sollten. Drei Werte sind für uns von grundlegender Bedeutung: der Mut zum Hinterfragen, der Wille zum autonomen Handeln und ein kundenorientierter Ansatz. Um ständig innovativ zu sein, müssen Sie immer wieder Fragen stellen – ohne die Angst, falsch zu liegen. Sie müssen sich außerdem dazu befähigt fühlen, auf allen Ebenen Entscheidungen zu fällen und selbstständig zu denken. Kundenorientiert müssen wir schließlich sein, denn es sind unsere Kunden, um die es bei allen unseren Innovationen geht.

Fachkräftemangel und das wachsende Durchschnittsalter der Beschäftigten stellen die Technikbranche vor Herausforderungen. Was muss der Elektroniksektor Ihrer Meinung nach tun, um Talente zu rekrutieren und zu binden?

Entscheidend ist, in die Menschen zu investieren. Natürlich ist auch die Bezahlung wichtig, aber sie ist nicht alles. Die Menschen müssen wissen, dass sie in einem Umfeld arbeiten, das Ihnen die Gelegenheit zum Wachsen gibt. Meines Erachtens können Sie wirkliche Zufriedenheit mit Ihrer Arbeit erst dann erleben, wenn Sie dieses Wachstum erfahren. Die Unternehmenskultur kann ebenfalls zur Schaffung eines Umfelds beitragen, in dem man zu Innovationen ermutigt wird und in dem sich alle gut dabei fühlen, Gedanken auszutauschen und sich gegenseitig herauszufordern. Genau dies möchte ich jedem Beschäftigten bei Murata bieten.

Womit verbringen Sie gern Ihre Freizeit?
Ich spiele Golf und hatte das Glück, diesem Sport auch während der Pandemie nachgehen zu können – natürlich mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen. Wie ich feststellen konnte, hat Golf im zurückliegenden Jahr unglaublich an Popularität gewonnen. Oftmals sind so viele neue Spieler da, dass es schon schwierig wird, einen freien Platz zu ergattern. Dies ist meine neue Herausforderung. Abgesehen davon habe ich während der Pandemie das Kochen gelernt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich auch gern wieder auswärts esse, seitdem die Restaurants wieder geöffnet sind.

www.murata.com

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