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CES 2020: Bosch setzt Maßstäbe bei künstlicher Intelligenz

„Beneficial AI“: Gemeinsam Vertrauen in KI aufbauen.

CES 2020: Bosch setzt Maßstäbe bei künstlicher Intelligenz

Egal ob beim automatisierten Fahren, im Smart Home oder in der Produktion: Künstliche Intelligenz (KI) ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Bosch setzt KI und das Internet der Dinge (IoT) ein, um das Leben für den Menschen zu erleichtern und so sicher wie möglich zu gestalten. Das Motto des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens lautet hier: „Beneficial AI. Building trust together“. Der Fokus liegt auf robuster und sicherer KI zur Herstellung von smarten Produkten. Wie diese aussehen, zeigt Bosch auf der diesjährigen CES. So feiert auf der weltgrößten Messe für Konsumelektronik der Virtual Visor, eine KI-basierte, digitale Fahrzeugsonnenblende von Bosch Weltpremiere. Das Produkt hat ebenso einen CES® Innovation Award gewonnen wie Boschs 3D-Display fürs Auto.

Zu den weiteren KI-Highlights des Unternehmens auf der Messe zählen eine Anwendung für die vorausschauende Wartung der Raumstation ISS, ein System zum Beobachten des Fahrzeuginnenraums sowie eine smarte Plattform für die medizinische Diagnose. „Die Lösungen, die wir auf der CES zeigen, verdeutlichen: Bosch will auch im Bereich der KI zum Innovationsführer werden“, sagt Bosch-Geschäftsführer Michael Bolle. „Ab 2025 enthält jedes Bosch-Produkt künstliche Intelligenz oder wurde mit ihrer Hilfe entwickelt beziehungsweise produziert.“ Das weltweite Marktvolumen für KI-Anwendungen soll in diesem Zeitraum bei rund 120 Milliarden US-Dollar liegen. Das ist zwölf Mal so viel wie 2018 (Quelle: Tractica). Ein Potenzial, das Bosch nutzen will: Schon heute investiert das Unternehmen jedes Jahr 3,7 Milliarden Euro in die Software-Entwicklung und beschäftigt derzeit bereits mehr als 30 000 Software-Entwickler. 1 000 Mitarbeiter beschäftigen sich bei Bosch mit KI.

Darüber hinaus hat Bosch ein umfangreiches Schulungsprogramm ins Leben gerufen: „Innerhalb der kommenden zwei Jahre werden wir annähernd 20 000 Mitarbeiter fit für KI machen“, erklärt Bolle. „Wir müssen nicht nur in die künstliche, sondern auch in menschliche Intelligenz investieren.“ Das Programm beinhaltet Trainingsformate für Führungskräfte, Entwicklungsingenieure und KI-Entwickler auf drei unterschiedlichen Niveaus und schließt Leitlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit KI ein. Hierfür hat Bosch einen eigenen KI-Kodex erarbeitet, der die Fragen nach KI-Sicherheit und -Ethik aufgreift. Das Unternehmen will damit und mit seinem Know-how Vertrauen schaffen, bei Kunden wie bei Partnern: „Wer sowohl technische als auch ethische Prinzipien verinnerlicht hat, weiß, welchen Stellenwert Datensicherheit und -hoheit haben“, ist Bolle überzeugt. „Vertrauen ist sozusagen die Produktqualität der digitalen Welt.“

Kompetenz rettet Leben
Eine zentrale Kernkompetenz der Zukunft sieht Bosch in der industriellen Anwendung künstlicher Intelligenz. „Uns geht es mit künstlicher Intelligenz nicht darum, den Menschen zu modellieren, sondern die Technik zum Nutzen des Menschen zu optimieren“, betont Bolle. „Industrielle KI muss daher sicher, robust und erklärbar sein.“ Dabei soll laut Bosch der Mensch stets die Kontrolle behalten, egal ob auf der Straße, zu Hause oder in der Industrie.

Dass der Mensch von zuverlässigen Maschinen profitiert, hat das Unternehmen bereits in der Vergangenheit als Pionier in der Entwicklung von lebensrettenden Fahrsicherheitssystemen wie ABS, ESP oder dem Airbag-Steuergerät bewiesen. Mit KI lassen sich auch Fahrerassistenzsysteme noch effizienter und intelligenter machen: Wenn etwa die KI-Kamera von Bosch fürs automatisierte Fahren auch teilweise verdeckte Fußgänger erkennt, kann der automatische Notbremsassistent noch zuverlässiger reagieren. Aus „Technik fürs Leben“ wird bei Bosch lernende Technik fürs Leben.

Bosch investiert 100 Millionen Euro in KI-Campus

Innovationen bedürfen Investitionen. Neben Aufwendungen für die Software-Entwicklung investiert Bosch weltweit in Köpfe und Kompetenzzentren. So stellt das Unternehmen 100 Millionen Euro für den Bau eines neuen KI-Campus in Tübingen, Deutschland, bereit. Der Bezug des neuen Forschungskomplexes ist für Ende 2022 angedacht. Dieser wird dann rund 700 KI-Experten Raum für den kreativen und produktiven Austausch bieten. Die Experten stammen dabei von Bosch, von externen Start-ups sowie von öffentlichen Forschungseinrichtungen. Der neue Campus soll den Experten-Austausch im Cyber Valley stärken. „Gemeinsam Vertrauen schaffen“ wird hier gelebt werden. Bosch ist Gründungsmitglied des 2016 ins Leben gerufenen Cyber Valley. In dieser Forschungskooperation bündeln Partner aus Industrie, Wissenschaft und Politik die Kräfte, um die KI-Forschung voranzutreiben und Erkenntnisse der Grundlagenforschung rasch in konkrete industrielle Anwendungen zu überführen.

Zudem unterhält Bosch im Rahmen seines Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI) weltweit sieben Standorte – unter anderem in den USA in Sunnyvale, Kalifornien, und in Pittsburgh, Pennsylvania. Im BCAI arbeiten derzeit insgesamt rund 250 KI-Spezialisten an mehr als 150 Projekten aus den Bereichen Mobilität, Produktion, Smart Home und Landwirtschaft.

Weltneuheit Virtual Visor stammt aus den USA

Die kreativen KI-Köpfe bei Bosch entwickeln Produktinnovationen für die Bereiche Mobility, Smart Home oder Industrie 4.0. Die KI-Weltneuheit aus dem Fahrzeugbereich, mit der das Unternehmen in Las Vegas Weltpremiere feiert, stammt aus den USA: Der Virtual Visor ist eine transparente digitale Sonnenblende. Ein durchsichtiges LCD-Display wird mit der Insassenbeobachtungskamera verbunden, die die Position der Augen des Fahrers erkennt. Anhand intelligenter Algorithmen wertet die virtuelle Sonnenblende diese Informationen aus und verdunkelt auf dem Display ausschließlich den Teilbereich, in dem die Sonne den Fahrer blenden würden. Der Virtual Visor hat beim CES® Best of Innovation Award die höchste Punktzahl in seiner Kategorie gewonnen. Gleiches gilt für das neue 3D-Display von Bosch. Es erzeugt mithilfe einer passiven 3D-Technik einen real empfundenen dreidimensionalen Effekt von Bildern und Warnsignalen. Dadurch lassen sich Informationen schneller erfassen als auf herkömmlichen Bildschirmen. Die Verkehrssicherheit steigt.

Zusätzliche Sicherheit bietet auch das neue System zur Innenraumbeobachtung von Fahrzeugen. Wenn der Fahrer müde ist oder seinen Blick aufs Smartphone abwendet, erkennt dies das System anhand der Bewegung der Augenlider, der Blickrichtung und der Kopfhaltung – und warnt ihn vor kritischen Situationen. Darüber hinaus erfasst es den Fahrzeuginnenraum und stellt fest, wie viele Fahrgäste sich an Bord befinden, wo und in welcher Position sie sitzen. So können Sicherheitssysteme wie Airbags im Notfall optimal ausgelöst werden.

Mit Fahrerassistenzsystemen hat Bosch seinen Umsatz 2019 um zwölf Prozent auf rund zwei Milliarden Euro gesteigert. Sie ebnen den Weg zum automatisierten Fahren. Sind Fahrzeuge in Zukunft auf Teilstrecken wie der Autobahn teilautomatisiert unterwegs, wird die Fahrerbeobachtung zum unverzichtbaren Begleiter: Die Kamera achtet darauf, dass der Fahrer das Steuer jederzeit wieder sicher übernehmen kann. Bis 2022 wird das Unternehmen für das automatisierte Fahren rund vier Milliarden Euro aufwenden und mehr als 5 000 Ingenieure beschäftigen. Um das Portfolio in diesem Bereich sensortechnisch zu vervollständigen, steigt Bosch in die Serienentwicklung von Lidarsensoren ein. Neben Radar und Kamera bilden sie die unabdingbare dritte Sensortechnik. Als Fernbereichslidar erkennt der Bosch-Sensor auch nichtmetallische Objekte in großer Entfernung wie beispielsweise Steine auf der Straße.

Bosch-KI kommt im Weltall und in der Medizin zum Einsatz
Hoch hinaus will das Unternehmen mit seinem Sensorsystem SoundSee, das bereits Ende 2019 ins All geschickt wurde. Dieses wird vom autonom fliegenden NASA-Roboter Astrobee aus in der Raumstation ISS ungewöhnliche Geräusche herausfiltern, mithilfe von KI-Algorithmen analysieren und signalisieren, wann eine Wartung erforderlich ist. Die Audio-Dateien werden ab Frühjahr 2020 an eine von der NASA spezifizierte Bodenkontrollstation im Bosch-Forschungszentrum Pittsburgh gesendet. SoundSee, das kaum größer als eine Brotdose ist, wurde in den USA zusammen mit Astrobotic im Rahmen einer NASA-Forschungskooperation entwickelt.

Ganz erdverbunden aber nicht weniger innovativ zeigt sich Vivascope – eine smarte Plattform, die bei der medizinischen Diagnose unterstützt. Vivascope kann die Proben von Blut und anderen Körperflüssigkeiten mikroskopisch vergrößern und digital abbilden sowie mithilfe von künstlicher Intelligenz analysieren. Es ist in der Lage, Unregelmäßigkeiten in Zellen schnell und präzise zu erkennen und Ärzte bei Auswertung und Diagnose zu unterstützen.

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